Europas Grenzen: Flucht, Asyl und Migration: Eine kritische Einführung (Politik aktuell)

In den letzten 15 Jahren sind über 20.000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken: Die seit den 1990er Jahren hochgerüstenen, militärisch gesicherten Außengrenzen der EU zwingen Schutzsuchende auf immer gefährlichere, nicht selten tödliche Fluchtwege. Dieses Sterben haben die politisch Verantwortlichen sehenden Blickes in Kauf genommen: Die angeblich zentralen und universellen europäischen Werte – Humanität und Menschenrechte – enden an Europas Grenzen. Dass Flüchtende sich dennoch nicht davon abhalten lassen, auch im abgeschotteten Schengen-Raum Asyl zu suchen, haben die Fluchtbewegungen seit dem Sommer 2015 über die “Balkanroute” gezeigt. Seither ist die sogenannte “Flüchtlingskrise” das dominierende Thema in Europa. 
Das Buch zeichnet in kompakter Form die Eckpunkte der europäischen und vor allem auch deutschen Asyl- und Migrationspolitik der letzten 30 Jahre nach: die Schengener Verträge, die Dublin-Verordnungen und die Verschärfungen des Asylrechts in Deutschland; die Institutionen und Maßnahmen zur Migrationsabwehr wie Frontex, das Überwachungs- und Kontrollsystem Eurosur und Migrationsdatenbanken wie Eurodac; die Vorverlagerung der “Flüchtlingsbekämpfung” (Merkel) in Länder Afrikas und Osteuropas oder in die Türkei; die Kriminalisierung, Kasernierung und Abschiebung von Geflüchteten. Zudem erörtert der Autor das fortwährende Scheitern dieser Abschottungspolitik. Und schließlich werden Grundlagen für eine nachhaltige und realitätsorientierte Migrationspolitik diskutiert.