Kultur und Widerstand: Gespräche mit David Barsamian

Dieses letzte Buch Edward Saids, mit dem für ihn typischen Titel Kultur und Widerstand, ist unerwartet zu seinem Vermächtnis geworden, da Said Ende September 2003 seinem langjährigen Leukämieleiden erlegen ist.
Edward W. Said, berühmt geworden durch seine epochale Studie ›Orienta­lismus‹, die von der Wahrnehmung des Orients durch die westliche Wissenschaft handelt, legt hier ein letztes Mal eine tour de force vor, in der er über so kontroverse Themen wie seine Identität als paläs­tinensischer Araber, die Aussichten auf Befrei­ung und Versöhnung im Nahen Osten und die Wurzeln des internationalen Terrorismus spricht. Seine detaillierte ­Analyse des so genannten israelisch-palästinensischen Friedens­prozesses macht deutlich, warum dieser immer wieder scheitern muss, solange nicht zwischen gleichwertigen Partnern, sondern zwischen einer Kolonialmacht und ­einem besetz­ten, unterworfenen Volk verhandelt wird.
Sein Gesprächspartner, der Radiojournalist David Bar­samian, ist inzwischen schon mit dem berühmten Chica­goer Journalis­ten Studs Terkel ­verglichen worden, der es seit über einem ­halben Jahrhundert zu seinem Mar­ken­zeichen gemacht hat, Geschichte zu schreiben, indem er nicht selbst spricht, sondern seine Gesprächspartner zu Wort kommen lässt.
Edward Said erhält hier noch einmal die Gelegenheit, seine von einem aufgeklärten Humanismus geprägte Vision einer säkularen, demokratischen Zukunft für den Nahen Osten und ­überall auf der Welt darzulegen.