Nelson Mandela – ein Vorbild für die heutige Politik (ein Interview von 1990)
Liebe Leserinnen und Leser,
wie Sie wissen, gehören wir von ProMosaik e.V. immer schon zu den großen Fans von Nelson Mandela…
Anbei möchten wir Ihnen ein Interview von Nelson Mandela aus dem Jahre 1990 in New York präsentieren, indem er sich auch über Palästina äußert.
Eine erste wichtige Aussage von Nelson Mandela bezieht sich auf das Feindesbild als eine falsche Grundidee des Menschen. Den ANDEREN als Feind darzustellen ist ein Fehler.
Und er weiß, wovon er spricht.
Für mich ist er deshalb ein Held, weil er, trotz seiner langen Jahre hinter den Gittern der Apartheid-Gefängnisse, immer noch nicht hassen kann und immer noch nicht den FEIND als TEUFEL an die Wand malt.
We all love you, Nelson!
Um das gesamte Interview anzusehen, bitte auf diesen Link klicken:
http://www.youtube.com/watch?v=i5TiUhhm7cQ
Die falsche Grundidee, von der Menschen ausgehen, ist, dass der ANDERE der eigene Feind ist oder sein muss.
Seine Haltung zu einem Land hängt immer davon ab, wie das entsprechende Land zu seinem Kampf gegen die Apartheid steht.
Er dankt Gaddafi, Fidel Castro und Yasser Arafat für ihre Unterstützung Südafrikas im Kampf gegen die Apartheid nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten.
Er sagt ganz überzeugt: „Wir werden diesen Kampf gewinnen“.
Mandela identifiziert sich mit der Befreiungsbewegung für Palästina, da er in den Palästinensern das eigene Volk sieht. Die Palästinenser kämpfen für ihr Selbstbestimmungsrecht, so Mandela. Und er ändert seine Meinung nicht, weil es mächtige, jüdische Männer im Saal gibt, die über die Sanktionen gegen Südafrika entscheiden. Er wird von seinem Ansprechpartner darauf angesprochen, ob es nicht besser wäre, ein wenig diplomatischer zu sein. Er antwortet darauf ganz klar, dass er nicht weiß, worauf sein Ansprechpartner hinaus will.
Nun spricht er über seine eigene Initiative zur jüdischen Frage: Er spricht von seinen Gesprächen mit bedeutenden südafrikanischen Juden. Er sprach mit ihnen über Arafat und Palästina. Und alle Missverständnisse wurden aus dem Weg geräumt. Er sprach auch mit jüdischen Bürgern in den USA.
Die Juden dürfen selbst ihre Angelegenheiten regeln. Niemand wird sich einmischen. Sie sind souverän. Aber es gibt Angelegenheiten, mit denen Mandela nicht einverstanden ist.
Für Mandela ist die jüdische Gemeinde ein wichtiger Ansprechpartner sei es in Südafrika als auch in den USA.
Er ist bereit, mit den jüdischen Vertretern zu sprechen. Viele jüdische Bürger kämpfen in der Anti-Apartheidbewegung. Aber er möchte diesen Standpunkt absolut vermeiden, die Feinde Israels zu seinen Feinden zu machen.
Und nun ein großartiges Statement von Mandela:
„Wer je nach Ansprechpartner seine Prinzipien ändert, ist kein Mann, der eine Nation führen kann“
.
Mandela respektiert die internen Angelegenheiten der anderen Länder und verlangt hier auch von den Anderen Konsistenz diesbezüglich. Er fragt ironisch seinen Ansprechpartner, ob er ihn gelähmt hat mit seiner Aussage.
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